Als im Oktober 2013 immer mehr geflüchtete Menschen in den Straßen von Winsen sichtbar wurden, beschlossen Pastor Markus Kalmbach und Superintendent Christian Berndt, aktiv zu werden. Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern wurde das Internationale Café gegründet, das seit inzwischen acht Jahren an jedem Samstagnachmittag im Gemeindehaus St. Marien als Ort der Begegnung und des Austauschs seine Türen öffnet. „Wir wollten Menschen bei Kaffee und Kuchen zusammenbringen“, sagt Markus Kalmbach.
Mit dem starken Anstieg der Flüchtlingszahlen im Jahr 2015 kamen die Flüchtlinge nachts mit Bussen in Winsen an. „Ehrenamtliche haben sich verabredet, um in der Nacht zu den Bussen zu kommen und um die Menschen zu begrüßen“, erinnert sich Kalmbach. Bis zu 150 Personen kamen zu dieser Zeit an den Nachmittagen ins Internationale Café. Für die Skepsis vieler Menschen gerade in dieser Zeit hat er grundsätzlich Verständnis – aber vor allem ein Mittel dagegen: „Vorbehalte sind eine normale menschliche Reaktion auf Unbekannte. Die Begegnung ist das beste Mittel, um Vorurteile abzubauen. Ein großes Problem ist es, dass heute viele meinen, alles über andere zu wissen, ohne dass sie jemals mit ihnen gesprochen haben.“