Videoandacht „Himmelfahrt“

Haben Sie als Kind auch gern im Gras gelegen und mit einem Freund oder einer Freundin in den Himmel geschaut? Die norddeutschen Wolken geben ein großartiges Schauspiel. Wie in Zeitlupe verändern sich die Wolkenformationen und ergeben immer wieder neue Wolkengemälde.

Sehen Sie das Video unter https://youtu.be/IKZzrWc5kSg.


An der einen Stelle lässt sich eine Gebirgslandschaft erkennen oder eine andere Wolke sieht zuerst aus wie ein Hund, um sich dann wenigen Momente später in einen Bären zu verwandeln.

Der Blick in den Himmel ist an sonnigen Tagen besonders schön. Das Blau ist unbeschreiblich und hat eine Tiefe, die kein Foto oder Gemälde wiedergeben kann. Manchmal zeichnen auch Flugzeuge Bilder in den Himmel. Der Himmel verbindet Menschen, die unter einem Himmel wohnen. Deshalb trägt der Gemeindebrief von St. Jakobus und St. Marien Winsen (Luhe) den Namen „Himmel über Winsen“. Denn der Himmel breitet sich wie ein verbindendes Zelt über uns aus. Das Wort Himmel ist meist positiv besetzt. Man spricht von „himmlisch“, „himmelhoch jauchzend“, oder besingt den Himmel mit „über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“. In diesem Zusammenhang erscheint der Himmel als ein quasi paradiesischer Ort.

Der Blick in den Himmel kann trösten. Kindern versucht man mit der Himmelsmetapher zu erklären, wo ein geliebter Verstorbenen nun sei. „Immer wenn du in den Himmel schaust, ist der liebe Mensch dir nah. Wie ein Stern am Himmel leuchtet er für dich.“ Der Himmel ist ein Ort, zu dem viele aufschauen, wenn Sie an Menschen denken, die sie vermissen.

Jesus ist auch in den Himmel aufgefahren. Daran erinnert der Himmelfahrtstag. Die Bibel erzählt mit folgenden Worten davon: Jesus sagte: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und als Jesus das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen. (Apostelgeschichte 1) 40 Tage nach Ostern war Jesus für seine Jüngerinnen und Jünger noch irgendwie anwesend. Einigen von ihnen zeigte er sich direkt. Er machte seinen Freunden Mut, vertrieb ihre Verunsicherung, beauftragte sie für zukünftige Aufgaben und segnete sie. Nach dieser vierzigtägigen Zwischenzeit verändert sich das Miteinander erneut. Jesus wird vor den Augen der Jünger in den Himmel aufgenommen. Er geht in eine andere Dimension ein. Leiblich ist er nun nicht mehr für die Jünger zu erfahren. Trauernde Menschen machen ähnliche Erfahrungen. Erst scheint der geliebte Mensch noch körperlich anwesend zu sein. Man kann seine Worte, die er sagen würde, noch hören. Man sieht seine Gesichtszüge. Man spürt seine Gegenwart in den vertrauten Kleidungsstücken und an den Plätzen, wo er gerne war. Doch mit der Zeit werden die Erinnerungen nicht weniger, aber manche Bilder werden blasser.

So verändert sich auch die Gegenwart des auferstandenen Christus bei seinen Freunden. Sie verstehen immer mehr, dass dieser Christus nicht nur zu ihren persönlichen Erinnerungen gehört. Seine Bedeutung ist größer, weiter und höher. Der Auferstandene ist nicht an Orte und Zeiten gebunden und er ist auch nicht nur für Einzelne oder kleine Gruppen da. Um seine universelle Bedeutung zum Ausdruck zu bringen, kann ihn nur der Himmel fassen. Denn Christus sucht zu allen Menschen einen Zugang, die unter diesem Himmel leben. Jedem will er nahe sein. Um in der Bildsprache des Himmels zu bleiben: „So wie sich der Himmel in der Oberfläche des Wassers spiegelt, spiegelt sich Christus in jedem Menschen.“