Gedanken zum Sonntag Lätare

 

Liebe Gemeinde,

der Sonntag Lätare ist in der Passionszeit eine kleine Insel der Hoffnung. Er gilt auch als kleines Osterfest, das die Dunkelheit vertreiben will. Wie sehr wünschte ich mir in diesen Tagen Ostern herbei. Doch wir stehen gerade mitten drin in einem „Ausnahmezustand“.
Deshalb brauche ich Inseln der Zuversicht. Ich brauche eine Pause von der Berichterstattung über das Corona-Virus. Ich brauche einen Moment am Fenster mit dem Blick auf die erwachende Natur. Ich brauche ein Lied, das mich innerlich stärkt.

1) Jesu, meine Freude, / meines Herzens Weide, / Jesu, meine Zier,
ach wie lang, ach lange / ist dem Herzen bange / und verlangt nach dir!
Gottes Lamm, mein Bräutigam, / außer dir soll mir auf Erden /
nichts sonst Liebers werden.

Das Lied „Jesu, meine Freude“ hätten wir heute im Gottesdienst in St. Marien gesungen. Es ist das Wochenlied für den Sonntag Lätare. Es klingt in mir. Das Lied beschreibt die Spannung zwischen der bedrohlichen Welt und dem inneren Frieden in Gott. Johann Frank schrieb es im 17. Jahrhundert zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. Er kannte Leid und Tod. Gerade deshalb textet er solche zuversichtlichen Zeilen.

2) Unter deinem Schirmen / bin ich vor den Stürmen / aller Feinde frei.
Laß den Satan wettern, / laß die Welt erzittern, / mir steht Jesus bei.
Ob es jetzt gleich kracht und blitzt, / ob gleich Sünd und Hölle schrecken, / 
Jesus will mich decken.

Die Farbe des Sonntags Lätare ist rosa. Eine Mischung aus dem Violett der Passion und dem Weiß von Ostern. Beides will ich heute zusammenhalten: Meine Sorge und meine Zuversicht.

In Verbundenheit mit anderen Christen hier in Winsen (Luhe), sowie im ganzen Land und in der Ökumene lade ich ein, den katholischen Gottesdienst am Sonntag um 9.30 Uhr im ZDF aus St. Joseph in Bensheim (Bistum Mainz) einzuschalten. Ich schaue auch zu!

6) Weicht, ihr Trauergeister! / denn mein Freudenmeister, / Jesus, tritt herein.
Denen, die Gott lieben, / muß auch ihr Betrüben / lauter Freude sein.
Duld ich schon hier Spott und Hohn, / dennoch bleibst du auch im Leide, /
Jesu, meine Freude.